Gemeinfreie Auszüge (Editionsteil) aus Wilhelm Engel: Fragmente fränkischer Chroniken des 15. und 16. Jahrhunderts. In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 5 (1953), S. 134 – 163. Der Artikel beginnt mit einem Blick auf die “grauenhaften” Zerstörungen Würzburger Archivalien im Zweiten Weltkrieg und der Erkenntnis, “daß jede nicht gedruckte oder voll ausgewertete Geschichtsquelle mit ihrem kriegsbedingten Untergang für alle Zeiten ausgelöscht und verloren ist” (S. 134). Da die Würzburger Geschichtsforschung mehr als vor 1945 darauf angewiesen sei, auswärts verwahrte oder versteckte Quellen aufzuspüren, teilt er drei entlegene historiographische Texte mit.
I. Würzburger Aufzeichnungen 1462-1500
Sie stammen von verschiedenen Blättern der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandenen deutschsprachigen Mandeville-Handschrift Bamberg, Staatsbibliothek, J.H. Msc. Hist. 112. Außer 42 durchgezählten Notizen (S. 137-145) ist S. 145-147 die Tarifordnung der Schneider, erlassen vom Würzburger Oberrat, wiedergegeben.
II. Die Münsterschwarzacher Klosterchronik des Kaspar Brusch (1550)
Text S. 152-159. Dazu Alfred Wendehorst in: MIÖG 63 (1955), S. 143: “Es ist E. gelungen, den Cod. 674 der Fürstl. Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen als die deutsche Urfassung von Brusche „Monasteriorum Germania« .. . centuria prima” (1551) zu identifizieren!”
III. Nachrichten von der Stadt Suhl und der Burg Henneberg (1593)
Engel entnahm dem Text (S. 160-163) einer Handschrift der Sammlung Marschalk von Ostheim (MvO) der SB Bamberg, die damals die Signatur Misc. 9 trug. Als Verfasser vermutet er den späteren hennebergischen Generalsuperintendenten Joachim Zehner (1566-1612).